Treibjagd in Dänemark - 2006
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Ganz kurz hatten wir uns für diesen Winterurlaub in  Dänemark  entschieden. Unser Ziel war Vejers Strand, als wir kurz vor Kolding  waren, begann es leicht  zu schneien. Auf den Feldern lag fast eine geschlossene  Schneedecke. In Vejers angekommen hatte sich der Schnee etwas gelichtet,  dafür  war es eisig kalt und die Wege vereist. Uns war es egal, wir freuten uns  auf  eine ruhige und erholsame Zeit. Dazu kam noch einmal eine Einladung zur  Fasanenjagd in Nyborg und diesmal sollte Olaf auch dabei sein.
Am Montag   09.01.06 machten wir uns schon um 5:30 Uhr auf den Weg, um 7:00 Uhr  wollten wir  uns mit John an der Ausfahrt von Ejby, mussten wir eh vorbei, treffen.  Zusammen  machten wir uns auf den Weg und je näher wir nach Nyborg kamen, um so  mehr Schnee  lag auf den Feldern. Ich hatte mich entschlossen Awe und Genna zu führen  und  Olaf führte seine Camilla. John bat uns Mai zu führen, da Gate hoch  trächtig war  und Clyde und Roy noch in den nächsten Tagen zur Jagd gehen sollten.  John hatte  immer zu mir gesagt, ich solle Awe mal bei einer Jagd führen, da wäre  sie ein  ganz anderer Hund. Heute sollte ich erfahren was  er damit meinte. Aber  zuerst  kamen wir einmal an und wir wurden wieder sehr freundlich aufgenommen.  Für mich  waren es alles die bekannten Gesichter, die ich im Dezember kennen  gelernt  hatte. Es war eine kleine Jagd. Diese Jagd war eine *Dankeschönjagd* für die Helfer, die  während der  Jagdsaison bei den großen Jagden als Treiber und Hundeführer tätig  waren. Alle  die im Besitz eines Jagdscheins waren, durften auch schießen. Geschossen  wurden nur die Hähne, die Hennen wurden für die Nachzucht geschont.  Diesmal ging  auch John mit Gewehr und bis auf drei-vier Schützen hatten alle ihre  Hunde  dabei, ich glaube es waren 18 Hunde. So viele Hunde, was sollte das wohl  werden.  Ich kannte ja schon das Gelände und nach einer Ansprache des Jagdleiters  ging es  zum ersten Treiben.
Olaf und John gingen aufs freie Feld und ich ging  mit meinen  beiden Mädels in den Wald. Awe, die auf dem Parkplatz so aufgeregt war,  war  jetzt die Ruhe selbst. Genna tänzelte wie ein Rennpferd vor dem Start,  sie  kannte das Gelände wieder und wusste, gleich passiert etwas. Nachdem wir  den  Wald durchtrieben hatten, wurde Genna wieder ruhiger und so konnten wir  uns gut  auf unsere Arbeit konzentrieren. Dieses Treiben brachte für jeden einen  Fasan.  Awe durch Nachsuche eines Waldstücks, wohin sich ein Geflügelter in  Sicherheit  gebracht hatte und Genna durfte als erstes einen Vogel, der vor uns in  unmittelbarer Nähe runter kam, apportieren. Auch Camilla bekam ihren  ersten  *warmen* Fasan und sie brachte ihn stolz zurück. Dann ging es weiter auf  die  große Wiese, hier hatte Olaf und Camilla mehr Glück, sie hatten einen  guten  Schützen und so kam Camilla mit zwei Fasane nach Hause. Awe und Genna  bekamen  hier nichts zu tun. Das nächste Treiben war für alle nicht sehr  erfolgreich und  wurde auch schnell abgeblasen. Nun war erst einmal Mittagspause  angesagt. Wir  konnten uns bei einem sehr guten Essen (Grillschinken mit Rotkohl,  Möhren,  Kartoffeln und Soße) stärken. Kalte Getränke, Kräuterlikör, Aquavit und  zum  Abschluss Kaffee und Kuchen. Jetzt fehlte nur noch ein Mittagsschläfchen  ;-)  Aber dafür waren wir ja nicht da und so holten wir unsere Hunde wieder  aus den  Autos und gingen auf unsere Positionen.
Diesmal standen wir in der Nähe  des  Hofes auf einer Wiese, das Treiben ging durch ein kleines trockenes  Maisfeld  und parallel dazu durch einen Wald. Hier bekam ich einiges zu tun, ich  musste  Awe und Genna fast gleichzeitig händeln. Als erstes schickte ich Genna  hinter  meinem Rücken auf einen geflügelten Hahn, danach Awe zu meiner linken,  der Vogel  fiel über einen Graben. In dem ich Awe einweise, kommt Genna ohne Vogel  zurück.  Ich setze Genna noch einmal an und schicke sie mit *such* zurück, Awe  bekommt  das Kommando *over*. Beide kommen gleichzeitig mit ihren Vögeln bei mir an.  Genna  war nass und ich konnte sehen, dass der Vogel im Teich gelandet war.  Die  nächsten Hähne, die in meinem Bereich fielen, wurden wieder fast  gleichzeitig von  Awe und Genna gearbeitet, Genna aus einem Graben und Awe aus der freien  Fläche. John und Olaf standen an einer anderen Seite und hatten nicht so viel  Erfolg.  Das letzte Treiben war am Teich, Olaf sollte einen offenen Bereich am  Waldrand  absichern, damit die Vögel sich nicht zu Fuß aus dem Staube machen. Ich  stand an  einem Hang und hatte den zugefrorenen Teich im Rücken und John ging um  das  Waldstück herum und suchte sich dort seinen Platz. Das Treiben kam über  die  Anhöhe auf uns zu, der erste Hahn fiel hinter uns in den Graben. Ich  schicke  Genna aber auf halber Strecke kommt von der anderen Seite ein Labi eher  zum  Stück, ich rufe Genna wieder rein. Awe hatte schon bemerkt dass die  Vögel in  unserem Rücken runter kommen und behielt von nun an den Teich im Auge.  Nach  einiger Zeit fiel ein Hahn direkt auf den gefrorenen Teich, Awe sah  schon das  der Vogel getroffen war und gab Stoff, den Hang hinunter, ein Sprung  über den  nicht ganz zugefrorenen Gewässerrand und schlidderte erst einmal ein  paar Meter  über die Eisfläche, stürzte sich auf den geflügelten Hahn, der sich  blitzschnell  davon machen wollte und griff in sofort sicher und war zügig bei mir.  Diese  ganze Aktion ging so schnell, da hatte der Labi, von dem Führer der am  Uferrand  stand, keine Chance.
Dann kam Awes großer Auftritt und mein *Beinaheherzinfarkt*. Ein Fasan fiel in  ein  breiteres Randstück vom Teich, welches nicht ganz zugefroren war. Ich  hörte es  schon beim Aufprall, ein Geräusch, klatschend, wie in Modder. Awe  spurtet los,  mit einem Sprung ist sie aufs Eis, welches unter ihrem Gewicht einbrach. Ich stehe da, halte den Atem an und wollte schon losrennen, um ihr zu  helfen. Mit Fasan im Fang arbeitete sie sich langsam aber sicher durch das brüchige Eis zum  Ufer vor  und kam, wenn man das bei einem Hund überhaupt sagen kann, freudestrahlend auf  mich zu. John hat Recht, diesen Hund muss man auf einer Jagd erlebt  haben. Dieses war dann auch das letzte Treiben und wir gingen die Strecke legen.
Der Jagdherr bedankte sich bei den Anwesenden, die soviel  Vögel  mitnehmen durften, wie sie mochten. Auch wir durften uns Vögel  mitnehmen, aber da wir im Urlaub waren, hatten wir darauf verzichtet.
 
 
Vier tolle Hunde, die ihre Arbeit sehr  gut gemacht haben.